Die IG Neckarpromenade Mannheim e.V. und Bewohner an der Neckarpromenade reagieren verschnupft auf die Pläne der Stadt zur Aufwertung der Neckarstadt. Man habe von der Gestaltung des Neckarufers zwischen der Kurpfalzbrücke und der Jungbuschbrücke aus der Zeitung erfahren, Interessen der Betroffenen seien dabei nicht berücksichtigt worden.
„Seit Jahren plädieren wir für eine Regelung der Nutzung des Neckarufers, auch im Bereich der Neckarpromenade. Doch unsere Vorschläge kamen niemals in eine offene Diskussion“, so IG-Vorsitzender Manfred Dittes. Das vorgestellte Konzept (wir berichteten) ignoriere die Belange der Bewohner in einem der am dichtesten besiedelten Bereiche Mannheims. Vor allem die von der Stadt vorgeschlagene Einteilung des Ufers in Nutzungszonen mit öffentlichen Grillflächen kommt bei der Interessengemeinschaft nicht an. Der Beschluss des Gemeinderates erlaube zwar Grillen in ganz Mannheim, bei genauer Betrachtung bleibe aber nur das Neckarufer übrig. Der vergleichbare Bereich am Lindenhof-Rheinufer sei dagegen zur grillfreien Zone erklärt worden, obwohl dort wesentlich weniger Menschen beeinträchtigt wären, so Dittes. „Das vorgestellte Konzept ist nicht zu Ende gedacht“, findet er. Klare Regeln und eine gescheite Infrastruktur (Toiletten) fehlten.
Die Einrichtung eines Jugend- und Sportparks auf der südlichen Hälfte des Alten Meßplatzes wird von dem Verein zwar begrüßt. Allerdings gingen Parkplätze verloren, welche die Nutzer des Neckarufers dringend benötigten. Dittes: „Es geht doch an der Realität vorbei, zu glauben, dass nur Bewohner der Neckarstadt zu Fuß kommen. In Ludwigshafen bestehe ein konsequentes Grillverbot, in Heidelberg gebe es überall klare Regeln.“ Wenn das geplante Konzept umgesetzt würde, so befürchten die IG-Mitglieder, kommt es zu einer Konzentration der Grillfreunde direkt vor den Häusern. Dittes: „Hier leben viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität, deren Terrassen ihr Lebensraum sind.“ Seit Jahren sei man sehr bemüht, diese innerstädtische Lage zu pflegen, irgendwann sei die Belastungsgrenze aber erreicht.
Die Interessengemeinschaft schlägt nun Gespräche vor, um eine Gesamtlösung für alle zu finden. Die Folgen der fehlenden Infrastruktur (keine Toiletten) würden schließlich diejenigen betreffen, die schon massiv von dem fehlenden Parkraumkonzept – auch für Alte Feuerwache und Capitol – massiv beeinträchtigt wären.
Dittes: „Die Stadt Mannheim muss sich ihrer Verantwortung für die Neckarpromenade bewusstwerden. Es geht doch nicht nur um das friedliche geordnete Grillen, es geht auch um nächtliche Ruhestörung als Folge.“ Das Konzept dürfe so jedenfalls nicht umgesetzt werden.